Vorwort: Nachdem ich auf N24 eine tolle Dokumentation über die Boing EA-18G „Growler“ gesehen hatte sollte dies mein nächstes Projekt werden. Die „Growler“ ist eine Variante der „Super-Hornet“ und wird vorwiegend für die elektronische Kriegsführung, zB. das Stören feindlicher Radaranlagen sowie deren Vernichtung mit „HARM“-Flugkörpern (High Speed Anti-Radar Missile), eingesetzt. Der Rest der Flotte kann danach relativ gefahrlos zum Ziel vordringen und Ihren eigentlichen Einsatz ausführen.
Passend hatte ich einen Bausatz einer EA-18G von Hasegawa in meinem Regal. Ein Eduard PE-Set für die Schleudersitze und das Interieur sowie Aires Nozzles sollten das Modell entsprechend verfeinern. Als Variante entschied ich mich für die anhand des Bausatz darstellbare Maschine mit der Nr. 550 der „Vikings“ – VAQ-129. Diese Einheit wurde als erste mit der „Growler“ ausgestattet. Auch die Bemalung mit den roten Leitwerken gefiel mir sehr gut und sollte dem Modell zusätzlich an Attraktivität bescheren.
Zum Bau: Begonnen wird der Bau lt. Anleitung wie üblich mit dem Cockpit. Die Eduard PE-Teile ergänzen den Bausatz perfekt. Etwas schwieriger gestaltete sich der Zusammenbau des Rumpfes. Ob es am Bausatz lag oder an meinen Fähigkeiten, mit ein paar Nahtstellen musste ich leben. Diese habe ich im Nachgang aber ordentlich verspachtelt und nachgearbeitet.
Ein Eduard Maskier-Set erleichterte mir das Abkleben des zweisitzigen Jets. Leider weißt das Canopy eine Trennlinie auf, diese habe ich aber so belassen. Nach einem Pre-Shading mit Schwarz, Weiss und Blau erfolgte die Lackierung mit Gunze H308 und H307.
Die roten Leitwerke wurden mit Gunze H327 entsprechend lackiert. Nach weiteren Farbdetails folgte danach wie üblich eine Schicht Klarlack, um die Decals ohne Silvering anbringen zu können.
Mit den Decals hatte ich einige Probleme, hier bin ich wohl von den vorigen Bausätzen und oftmals eingesetzten Cartograf-Decals sehr verwöhnt. Die Hasegawa Decals rissen relativ rasch ein, gerade am Leitwerk ist mir dies ein paar Mal passiert. Schade auch, dass die Position des „Hundes“ vorne links falsch angegeben ist, dies habe ich leider zu spät bemerkt, eine Korrektur war leider nicht mehr möglich. Alles in Allem eine sehr heikle Angelegenheit.
Die Maschine wollte ich auch lt. den Referenzfotos nicht zu stark verwittert zeigen, aber etwas „Charakter“ musste schon sein. Deshalb habe ich das Modell mit Flory-Models „grey“ bearbeitet. Schwierige Bauteile wie die Fahrwerksbuchten oder das Fahrwerk selbst altere ich mit AK-Interactive Produkten.
Die Leitwerke, Höhenruder (diese sind beweglich gehalten) und Klappen (wollte ich in ausgefahrenen Zustand zeigen) habe ich übrigens separat vom Rumpf bearbeitet. Somit kann man bis zum Ende noch sauber arbeiten.
Ein Bausatz im Bausatz stellt für mich das Fahrwerk dar, dieses habe ich nochmals mit etwas Draht verfeinert. Die Stabilität ist großartig und bei so einem schweren Modell auch notwendig. Ebenso verfeinert habe ich das Innenleben des Canopy, hier kamen viele PE-Teile sowie einiges an Draht zum Einsatz. Das Canopy wollte ich übrigens geschlossen halten, um die schöne Linie des Zwei-Sitzers nicht zu stören.
Zuletzt folgten die Außenlasten. Ich entschied mich für die AN/ALQ Störbehälter (Low- und High-Band) sowie die beiden externen Zusatztanks. Raketen wollte ich nicht zeigen, da meiner Meinung nach der Gesamteindruck bzw. der Realitätsgrad der Modelle darunter leidet (man möge mir diese Aussage verzeihen). Die beiden Radar-Empfänger an den Spitzen der Flügel sind obligatorisch.
Eine Schicht Seidenmatt-Klarlack versiegelte das Modell. Die Schubdüsen wollte ich ganz zum Schluss montieren. Dazu hatte ich mir wie oben erwähnt das passende Set von Aires bestellt (Open Nozzles). Leider habe ich relativ rasch festgestellt, dass die Einbau-Länge nicht zum Bausatz passt – die Querverstrebung der Höhenruder seht im Weg. Auch der Einbau des Kanals kann nachträglich nicht mehr durchgeführt werden, dieser ist schlichtweg zu dick. Hier blieb mir leider nichts anders übrig, als nun doch auf die Teile der Box zurückzugreifen. Wenigstens konnte ich die Aires-Nozzles montieren, welche das Modell auf jeden Fall bereichern – und wer sieht schon so genau in den Triebwerksauslass eines 1:48 Modells…es sei denn er ist Preisrichter 😉
Fazit: Trotz eines (für mich) relativ anspruchsvollen Bausatzes entstand am Ende ein meiner Meinung nach sehr schönes Modell. Die „Growler“ sieht man nicht alle Tage und gerade mit den Zubehör-Sets ist der Bausatz für den erfahrenen Modellbauer zu empfehlen. Mit knapp 50 EUR Kaufpreis (gekauft in einem Modellbaushop in der Altstadt von Caorle) ist dieser auch vernünftig angesetzt.