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SU-34 „Fullback“ Red 22 Kitty Hawk, Eduard, 1:48

Liebe Modellbaufreunde!

Groß war die Aufregung als ich vor wenigen Wochen die prall gefüllte Box von Kitty Hawks‘ SU-34 öffnen durfte. Schließlich stand der moderne russische Jagdbomber mit der ungewöhnlichen „Nase“ schon länger auf meiner Wunschliste. Neben Hobby Boss bietet nun auch Kitty Hawk die Sukhoi im Maßstab 1:48 für einen moderaten Preis (ca. 70 EUR) und einigem an Zubehör „ab Werk“ an. Neben einer umfangreichen Bewaffnung liegen 2 Varianten von Resin-Nozzles sowie ein großes PE-Sheet bei. Glaubt man diversen Modellbau Foren, soll die Form der etwas komisch anmutenden Nase des Bombers bei Kitty Hawk besser gelungen sein als beim Mitbewerber.

Als Fan von Einsatzmaschinen entschied ich mich nach kurzer Recherche für die „Rote 22“, welche 2015/2016 im Syrienkonflikt Einsätze geflogen sein soll. Referenzfotos zeigen Sie auf Militärbasen mit starker Verwitterung sowie überlackierten Insignias. Wozu die russische Luftwaffe jedoch Ihre Hoheitszeichen verbergen, lässt sich nicht eindeutig sagen. Angeblich flog die RFAF einige Einsätze bereits vor dem „offiziell“ festgelegten Termin und wollte so „Undercover“ bleiben.

Obwohl im Bausatz schon einiges an Details bereit liegt, bestellte ich mir ein Eduard Big-Ed Set und Resin-Räder. Diese wurden eigentlich für den Hobby Boss Bausatz designed, passen aber auch ganz gut für den KH-Bausatz. Später stellte ich leider fest, dass im Bausatz trotz umfangreicher Waffenbeigabe die speziell in Syrien eingesetzten SAP-518 ECM-Behälter fehlen. Diese bestellte ich kurzerhand bei Temp Models direkt in Russland, da ich darauf nicht verzichten konnte.

Und hier spart der Hersteller meiner Meinung nach am falschen Platz. Verständlicherweise werden die diversen Plastikäste der Bewaffnung für andere Bausätze äquivalent genutzt, dies spart Aufwand und Kosten in der Produktion. Jedoch fehlen eben die für diese Maschine typischen Behälter für die Flügelspitzen – ein wesentliches Detail. Aber auch der Aftermarket will ja bekanntlich bedient werden, und so möchte ich dieses Thema auch rasch wieder abhaken, wenngleich sich die Behälter mit zusätzlichen 20 EUR das Budget belasten.

Los geht der Bau lt. Anleitung nicht wie üblich mit dem Cockpit, sondern den Triebwerken. Ich habe dennoch mit dem Cockpit begonnen. Bei der Farbgebung folgte ich meinem eigenen Vorgaben, ein paar Abgleiche mit Referenzfotos sowie mit den Eduard Ätz-Teilen sorgte für einen akzeptablen Kompromiss. Fummelig waren auf jeden Fall die Schleudersitze, welche aber im Gegenzug sehr detailliert ausgeführt sind. Dazu sei gesagt, dass nach dem Bau vom Cockpit nicht mehr viel zu sehen ist, da die Haube im Regelfall geschlossen bleibt. Die Besatzung des zweisitzigen Bombers steigt über eine Leiter am Bugfahrwerk ein, das Canopy wird demnach lediglich im Falle eines Notfalles/Ausstieges geöffnet.

Trotz dieser Tatsache detaillierte ich das Cockpit jedoch zusätzlich nach Eigenregie. Viele PE-Teile und Drähte/Schläuche ergänzen den am Ende nur mäßig einsehbaren Arbeitsplatz der russischen Piloten. Die Triebwerke kann man lt. Anleitung bemalen und separat darstellen – im Bausatz sind hierfür auch Wartungsluken an der oberen Rumpf-Hülle vorgesehen. Davon wollte ich jedoch absehen, und ging nach der Montage gleich weiter zu den Lufteinlässen. Hier sollte man bereits an das Lackieren der Innenseiten und auch der Fahrwerkschächte denken. Dies erleichtert den weiteren Bemalungsvorgang. Viele PE-Teile verfeinern die Luft-Schächte, dass Ergebnis sieht am Ende sehr ordentlich aus!

Der restliche Zusammenbau verlief äußerst problemlos. Sehr sauber ist auch die Anbringung der Seitenruder gelöst – Bravo Kitty Hawk! Insgesamt muss nur sehr wenig gespachtelt werden. Klappen, Seitenruder und Flaps lassen sich ebenfalls variieren, hier erhält man die Wahl-Möglichkeit. Rasch ging es somit zum Lackiervorgang.

Um die meiner Meinung nach richtigen Farbtöne zu finden, fertigte ich wieder einige Farbmuster an. Ich testete u.a. Farbtöne von Hataka und Ammo-Mig, welche speziell für die SU-34 angeboten werden. Am Ende entschied ich mich aber für eine Kombination von Gunze 333 und 331, welche ich beide noch etwas aufhellte. Diese Farben erschienen mir für die sehr ausgeblichene Rote 22 passender. Für die Unterseite wählte ich zwei „originale“ Blautöne von Ammo-Mig und Hataka aus.

Üblicherweise wurden die Farben nach einem Pre-Shading auflackiert, wobei die hellere Version jeweils als Post-Shading dient. Dies mach natürlich viel Spaß, und ich versuchte mich möglichst genau an die Referenzfotos zu halten. Auch die überlackierten Insignias lassen die Maschine noch eine Spur interessanter wirken, wie ich meine. Diese konnte ich mittels selbst angefertigten Schablonen möglichst dem Original entsprechend lackieren.

Nach einer Schicht Klarlack kamen einige wenige Decals zum Einsatz. Als Wahsing verwendete ich Dark Dirt von Flory Models. Danach folgte der Zusammenbau von Fahrwerk und Klappen. Das Fahrwerk ist übrigens ein Bausatz für sich und man sollte hier mit viel Sorgfalt arbeiten. Die PE-Teile erweitern die Herausforderung, und wie üblich fügte ich auch noch ein paar Hydraulik- und Elektroleitungen in Eigenregie hinzu. Schließlich wollen auch die beiden Frontscheinwerfer mit Strom versorgt werden ;-).

Etwas fummelig war dann noch das Anbringen der Räder und Antennen. Bewaffnet habe ich die Fullback mit einer KAB-500S-E Lenkbombe. Nach Aufbringen der letzten Klarlackschichten und Entfernen der Lackiermasken war die SU-34 fertig für die Vitrine.

Den Bausatz kann ich für den erfahrenen Modellbauer trotz einiger Fehler in der Bauanleitung und der fehlenden ECM-Behälter sehr empfehlen. Den Einsatz der Zubehörteile habe ich ebenfalls nicht bereut, diese stellen eine wesentliche Bereicherung dar.

Der Bau hat mir insgesamt sehr viel Freude bereitet, und die Fullback passt trotz Ihrer enormen Größe auf den Millimeter genau in meine Vitrine 😉

Happy Modelling!

F-35A Lightning II (Meng, Eduard, 1:48)

Liebe Modellbaufreunde!

Schon seit einiger Zeit liebäugelte ich mit dem Bau einer F-35 Lightning II. Das derzeit wohl modernste Mehrzweckkampfflugzeug der USA verfügt über Tarnkappen-Eigenschaften und wurde im JSF (Joint-Strike-Fighter) Programm für USAF, Marine Corps und Navy entwickelt. Dabei dient die A-Variante „konventionell“ für die USAF, die F-35C als VTOL (Senkrechtstarter) für die Marines und die F-35C für die US-Navy (Flugzeugträger).

Die F-35 wurde weiter von vielen anderen Nationen, u.a. den Niederlanden, Australien, der Türkei oder Japan bestellt bzw. befinden sich die Maschinen bereits in Auslieferung an die jeweiligen Streitkräfte.

Die verfügbaren Bausätze für die Lightning II im Maßstab 1:48 sind überschaubar. Die Fa. Meng bietet mit Ihrer F-35A einen preislich vernünftigen und vor allem „baubaren“ Modellbausatz an. Dazu gibt es passende Maskiersets von zB. Galaxy Models für die RAM Panele. Die Fa. Eduard liefert passende PE-Teile u.a. für das Cockpit. Meng vertreibt in Kooperation mit AK-Interaktive die passenden „Stealth“-Farbtöne im Set, wobei diese nicht unbedingt notwendig sind und sich auch mehrere Alternativen anbieten.

Schnell waren somit der Bausatz Meng L007, das Maskierset von Galaxy-Models, zwei Eduard PE-Sets und die Farben geordert und nach kurzer Lieferzeit konnte ich mit dem Bau beginnen.

Der Bau selbst verlief wie erwartet äußerst problemlos und nahezu ohne Kritik. Spachtelmasse ist nur für sehr wenige Stellen notwendig. Wenn überhaupt, dann am ehesten für den oberen Flügelansatz der im Original keine Naht zeigt und glatt verläuft.

Los geht der Bau aber wie üblich mit dem Cockpit. Hierbei orientierte ich mich an den Farbtönen aus diversen Fotos und wählte ein für mich passendes Grau. Generell verlasse ich mich selten auf die Farbangaben der Instruktionen sondern checke diese immer mit meinen Referenzen quer.

In den beiden großen Waffenbuchten steckt viel zusätzliche Detailarbeit. Ich montierte unzählige Drähte, Schläuche und andere Plastikteile um die Weapon Bays entsprechend aufzuwerten und sie auch offen zeigen zu können. Meine Frau half mir beim Drehen der dünnen Drähte, um jeweils mehrere Kabelstränge zu simulieren. Leider bleibt nach dem Einbau der Pylonen und der Waffenlast davon nicht mehr viel sichtbar.

Die beiden Rumpf-Hälften passten perfekt zueinander. Lobenswert ist auch die Konstruktion der Lufteinlässe, es bleibt so gut wie keine Naht sichtbar – genial! So war das Modell nach wenigen Tagen rasch fertig für die Lackierkabine.

Das Canopy wollte ich davor noch entsprechend des großen Vorbilds in rauchgelb abtönen. Dazu mischte ich mir einen Mix 9/1 aus Tamiya Smoke und Transparent-Yellow. Leider passierte mir hier die Katastrophe – ich verursachte einen Sprung und somit war das Bauteil nicht mehr zu gebrauchen. Der freundliche Kundenservice der Fa. Meng kam mir aber diesbezüglich zu Hilfe. Für einen nur geringen Betrag (hauptsächlich Porto) sendeten sie mir ein Ersatz-Canopy zu. Es dauerte zwar ca. 4 Wochen, aber das Plastik hat den Weg aus China unbeschadet zu mir (mit einem kleinen Umweg über Australien!) überstanden.

Inzwischen war ich natürlich nicht untätig sondern bastelte am Modell weiter. Für die Farbauswahl erstellte ich mir ein paar Muster mit unterschiedlichen Farben ähnlich FS-36170 von AK, Revell und Gunze. Die Farben der F-35 sehen aus jedem Winkel anders aus, was mir die Entscheidung nicht einfach machte. Die passenden FS-Farbtöne haben ein paar Hersteller bereits im Programm (FS-36170 für das dunkle Grau und nicht wie oft vermutet FS-36118). Leider passen die speziellen „Stealth“ Farbtöne von Meng/AK aus meiner Sicht auch nicht optimal, aber das ist wie jede Farbfrage sehr subjektiv. Am Ende entschied ich mich für Gunze H32 Feldgrau, welches ich mit dem dunkleren AK-Stealth-Grau abtönte. Nach einem dezenten Pre-Shading folgte dann endlich der Auftrag der ersten Farbschicht.

Respekt hatte ich vor dem Maskierset, welches das Abkleben der unzähligen RAM-Panele erleichtert. Dabei werden beim Original die Kanten der Wartungsklappen und Panele mit einer Art Schutzlack versehen, um die Stealth-Eigenschaften nicht zu beeinträchtigen. Der Anstrich erfolgte hier mit einem helleren Grau (FS-36375?) – auch hier habe ich den für mich besten Farbton nach einigen Mustern selbst gewählt.

Obwohl das Maskierset von Galaxy Models aus weit über 100 einzelnen Folien besteht, hatte ich das Modell aber an einem Abend abgeklebt und konnte danach den helleren Grauton lackieren. Ich war hellauf begeistert wie das Ergebnis nach Abzug der Masken aussah! Die Kanten sind messerscharf, die beiden Grau harmonieren sehr gut.

Nach Auftrag einer Schicht Klarlack wollte ich nun die Decals anbringen. Hier bestellte ich kurzerhand das Set von Caracas-Models (CD48049), da mir die Hoheitszeichen des Bausatzes zu dunkel erschienen. Im Original sind diese fast weiß bzw. Sehr hellgrau. Ich denke aber das man mit den Original-Decals im Endeffekt ebenfalls gut leben kann. Evt. wirken die Decals am Modell dann nicht ganz so dunkel, ich habe es aber nicht ausprobiert. Aus dem Caracas Set wählte ich die Maschine mit der Kennung 5009 „OT“. Von dieser Maschine gibt es einige Fotos im Netz.

Danach folgte der Zusammenbau von Fahrwerk, Klappen und Triebwerk. Hier gab es wieder keine Komplikationen, auch wenn das Hauptfahrwerk im Nachhinein etwas fummelig einzubauen ist.

Schritt um Schritt ging es nun dem Ende zu. Um die F-35 so authentisch wie möglich zu gestalten griff ich als Abschluss zum sogenannten „Have-Glass“ Lack von Mr. Paint. Es handelt sich dabei um einen Matten Klarlack, welcher mit winzigen Metallic-Partikeln angereichert ist. Dieser soll beim Original die Tarn-Eigenschaften verbessern und Radarstrahlen absorbieren. Natürlich klebte ich vorab die Buchten und das Fahrwerk ab – diese sollten ja nicht metallisch schimmern.

Ich gebe zu – am Anfang war ich skeptisch was die F-35 im Modell angeht. Zu sehr Spielzeug erschien sie mir optisch, weniger wie ein Modell. Aber während des Projekts habe ich mich in das Flugzeug regelrecht verliebt und bin mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. Gerne erwarte ich sehnsüchtig einen F-35B Release von Meng, damit ich auch die VTOL Variante bald nachbauen kann.

Happy Modelling!

Christian

Tornado F3 ADV „ZG757“ (Eduard/Revell Ltd. Edition, 1:48)

Liebe Modellbaufreunde!

Als kürzlich Eduard eine Limited Edition des Tornado F3 ADV (Abfangjäger-Variante) veröffentlichte, musste ich natürlich kurzentschlossen zugreifen. Die Plastikteile stammen hierbei aus dem aktuellen Revell-Kit, Eduard steuert wie üblich PE- und Resin-Teile sowie eine detaillierte farbige Bauanleitung und hochwertig gedruckte Decals bei. Eine Maskierfolie erleichtert das Abkleben von Canopy und Rädern. Mit unter 40 EUR liegt der Bausatz vergleichsweise günstig und stellt somit keine große Bedrohung für das Modellbau-Budget dar.

Der Revell Bausatz war mir bereits aus einem vorigen Projekt bekannt und versprach trotz einiger Schwächen am Ende einen sehr schönen und hochwertigen Jet. Los ging es wie üblich mit dem Cockpit, wo natürlich einige Photo-Etch Teile angebracht werden müssen. Der Zusammenbau der Rumpfsektion stellt den Modellbauer dann vor einige Herausforderungen, wobei man beim Schwenkflügel-Mechanismus besondere Sorgfalt anwenden sollte. Mein Tornado sollte mit ausgefahrenen Tragflächen und Flaps dargestellt werden. Die Bremsklappen wollte ich dieses Mal eingezogen darstellen, um die Linie nicht zu stören und das Seitenruder nicht zu verdecken.

Schade das Revell die Hauptfahrwerks-Bucht nicht detailliert hat, dies wäre bei einem aktuellen Bausatz zu erwarten. Dies ist jedoch die einzige Schwäche, alle restlichen Teile erfreuen das Modellbau-Herz mit zeitgemäßen Details. Das Seitenruder und die Flaps hatte ich bis zum Ende separat bearbeitet, um mir den Lackier-Vorgang und das Anbringen der Decals zu erleichtern.

Nach einigen komplexen Bauschritten und viel Spachtelarbeit konnte ich mit dem eigentlichen Lackiervorgang beginnen. Der Modellbauer hat hier wieder die Qual der Wahl aus 5 Maschinen der Royal Airforce. Ich wählte die bereits am Titelbild abgedruckte „ZG-757“, eine in glänzendem Schwarz lackierte Maschine, die am Seitenruder mit den Jahreszahlen 1916 – 2006 die langjährige Tradition des Geschwaders zeigt. Da mir jedoch das komplett schwarze „Kleid“ zu viel des Guten war, wollte ich den Jet ab dem Jahr 2007 zeigen, wo sie wieder ein graues Radom erhielt und auf einigen Fotos mit ebenfalls grauen Tanks erscheint.

Lackiert habe ich somit dieses Mal unspektakulär mit Revell Schwarz glänzend, um nach Bemalen der Details einige Schichten Klarlack aufzutragen. Hier habe ich es an einigen Stellen leider etwas übertrieben, somit musste ich öfters korrigieren. Kurz darauf konnte ich die Decals anbringen. Gerade das Seitenruder sieht mit dem Sonder-Decal sehr attraktiv aus. Die Maschine erhielt ein graues Washing, um die Panellines gut sichtbar zu machen – ich war mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

Nach weiteren Schichten Klarlack ließ ich diesen gut trocknen. Da ich mit dem Glanzgrad noch nicht wirklich zufrieden war, wollte ich noch nacharbeiten. Etwas ungewöhnlich aber durchaus machbar, bearbeitete ich das Modell somit vorsichtig mit Autopolitur und Wachs. Danach glänzte der Tornado wie aus dem Ei gepellt! Fahrwerk, Schubdüsen, Radom (Achtung – Gewicht nicht vergessen) und Tanks wurden separat lackiert und mit Mattlack versehen. Der finale Zusammenbau ging rasch und problemlos von der Hand.

Normalerweise bin ich eher ein Fan verschmutzter Einsatz-Maschinen, die schwarze Tornado gefiel mir jedoch am Ende besser als erwartet! Den Bausatz kann ich für den erfahrenen Modellbauer empfehlen. Auch wenn einige Nerven auf der Strecke bleiben, erhält man am Ende ein sehr schönes Modell für die Vitrine!

Happy Modelling!