MiG-21 MFN „4175“ Czechoslovak Air Force

Vorwort:

Die MiG-21 – eine Ikone der Luftfahrtgeschichte und legendärer Kampfjet! Eine meiner absoluten Lieblinge, vor allem wenn die MiG zusätzlich noch eine außergewöhnliche Geschichte hat.

So konnte ich nicht „Nein“ sagen, als mich Herr Dr. Roman Sperl über meine Webseite kontaktierte – er bat mich um den Bau der Maschine mit der Kennung „4175“, Version MFN.

Dr. Sperl ist CEO der Fa. Reiser Simulation und Training GmbH, flog bereits selbst den legendären Jet und ist Mitbegründer und Unterstützer des Aviation Museum in Konesin (Tschechien):  Luftfahrtmuseum Konesin

Die Reste der MFN mit der Nr. 4175 befinden sich nach der Ausmusterung aus der tschechischen Luftwaffe in seinem Besitz.

Verwendete Bausätze/Aftermarket-Parts:

Für den Bau verwendete ich die Eduard Weekend Edition Nr. 84128, natürlich in „meinem“ Maßstab 1:48.

Nach kurzer Abstimmung mit meinem Auftraggeber entschieden wir uns zusätzlich für den Verbau eines Eduard Interior Sets (49572) und der Pitot-Tube von Master Model (AM-48-062). Die passende Eduard Mask  sollte mir den Bau etwas erleichtern.

Auf der Suche nach den passenden Decals für die 4175 stoß ich auf das Set von JBR-Decals. Das Set enthält Abziehbilder von 10 Maschinen der tschechischen Luftwaffe, u.a. auch dass der 4175. Dem Set liegt weiter ein informatives Booklet bei, in dem auf die Geschichte der Maschinen in tschechischer und englischer Sprache eingegangen wird. Die dazugehörigen Lackierschemen sind leider nur sehr oberflächlich, eigene Referenz-Fotos sind daher ein Muss!

Baubericht:

Da dies bereits meine vierte MiG-21 aus der Eduard-Reihe sein würde, erwartete ich keine großen Überraschungen. Aus Erfahrung weiß ich, dass die kritischen Stellen der Ansatz der oberen Flügelhälften am Rumpf (möglicher Spalt), die vordere Kabinen-haube und die Räder darstellen, welche leicht nach Innen zeigen können. Der Bausatz ist aber sehr intelligent konstruiert und bietet viele Möglichkeiten.

Der Bau beginnt wie  üblich mit dem Cockpit. Die PE-Teile aus dem Eduard Interieur-Set ergänzen die bereits gut gestalteten Plastik-Teile optimal. Das Cockpit habe ich in Aluminium vorlackiert, um danach mit AK`s Worn Effects und AK`s Cockpit Türkis auch ein paar Abnutzungen im Fußraum und an der Rückwand darstellen zu können. Einige Drähte ergänzen das bereits schon sehr „busy“ Cockpit der MiG…

Nach Einsatz des Kegels, Cockpit und der Haupt-Fahrwerksbucht sowie Zusammenbau des Triebwerks erfolgt der Zusammenbau des Rumpfes.

Ein paar Stellen müssen trotz sorgfältiger Arbeitsweise dennoch gespachtelt werden…das Spachteln gehört für mich zu einer der unbeliebtesten Aufgaben im Modellbau. Ich habe für mich eine eigene Methode entwickelt, um die Schleifarbeiten und somit auch die Nacharbeiten in Grenzen zu halten. Dazu klebe ich die zu spachtelnden Spalte mit Klebeband genau ab. Die Spachtelmasse trage ich mit einem Zahnstocher auf und bilde damit eine schöne Fuge. Zieht man die Klebebänder ab, bleibt so nur noch sehr wenig zu schleifen – eine saubere und zeitsparende Methode!

Ansonsten ist der Bausatz wie gesagt toll konstruiert, viele Naht-stellen bleiben nach dem Assembling verdeckt – so beschränken sich die Nacharbeiten auf ein Minimum! Nach Montage von Rumpf und Flügel ist die MiG fertig für die Lackierbox. Kleinteile werden wie immer erst später angebracht, um sie während des Washings nicht zu beschädigen.

Zur Lackierung: Nach einem Pre-Shading mit Schwarz und Weiß habe ich zuerst mit Gunze H26 die Radarflächen lackiert. Nach dem Abkleben kommt der eigentliche Farbton Gunze H334 zum Einsatz. Die auf den Referenzfotos zu sehenden hellgrauen Nachlack-ierungen habe ich mit Gunze H311 frei Hand gebrusht.

Auf den Referenzfotos ist an der Kielflosse ein anderes Grün zu sehen, dieses habe ich versucht mit AKs „Radome Green“ so gut wie möglich nachzustellen.

Nach einer satten Schicht Klarlack folgen zunächst die Hoheits-zeichen, danach die dunkelgrauen Verfärbungen vorwiegend am Flügel per Pinselstrich. Ob im Original Verschmutzung, Aus-besserungen oder ausgetretene Flüssigkeiten, bleibt für mich unklar.

Nach Anbringen der Tschechischen Hoheitszeichen die unzähligen Wartungshinweise der MiG. Ich habe mich mit Herrn Dr. Sperl geeinigt, die Stencils nur an den Stellen anzubringen, wo der Original-Lack noch vorhanden war. Zusätzlich habe ich jedes Stencil mit den Referenzfotos abgeglichen, um das Vorhandensein (manche schienen mir einfach nur verwittert) so gut wie möglich abzu-gleichen.

Danach wurde das Flugzeug mit „Dark Dirt“ von Flory-Models behandelt sowie sämtliche Kleinteile wie Fahrwerk, Klappen und Außenlasten lackiert, gealtert und montiert. Schwer zugängliche Teile wie Fahrwerk oder die Innenseiten der Klappen altere ich seit kurzem mit den Panel-Liners von AK-Interactive. Die MiG erschien mir nun zwar gealtert, jedoch nicht zu sehr verwittert – so sollte ein Kampfjet aus dieser Epoche aussehen!

Der Schleudersitz ist ein Bausatz für sich und wurde lt. Anleitung lackiert und mit den nötigen Ätzteilen versehen. Das Anbringen der restlichen Klein- und auch Klarteile sowie die Montage der offenen Cockpithaube finalisieren den Bau. Mit der Pitot-Röhre von Master-Model erhält die MiG das letzte Finish!

Fazit: Der Bau der MFN hat mir sehr viel Freude bereitet – ich denke sie wird auch bei meinem Auftraggeber die Erinnerungen an diesen tollen Jet wieder aufleben lassen!

Den Bausatz kann ich generell vorbehaltlos empfehlen, dies war sicher nicht meine letzte MiG-21 aus der Eduard-Reihe! Auch die Aftermarket-Parts bilden eine tolle Ergänzung.

Danke an Herrn Dr. Roman Sperl für die Inspiration und Unter-stützung während des Baus und meinem Cousin Gerald Scheinecker für die professionellen Galerie-Fotos (http://www.gerald-scheinecker.com)!

Und ein herzliches Dankeschön an das Team von Kitchecker.com, welches meinen Baubericht inkl. eines kleinen Interviews mit Dr. Roman Sperl in seiner Juni-Ausgabe veröffentlicht hat:

http://kitchecker.com/modelle_3/mig-21mfn4175_christian_ristits.htm

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